CLAYTEC

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Claytec e. K.

Claytec Logo

Sitz Viersen, Deutschland
Branche Baustoffhersteller
Gegründet 1985
Homepage www.claytec.de
Mitgliedschaft
SHI-Produktpartner
SHI-Produktpartner

Die Marke CLAYTEC

Der Markenname Claytec ist Programm: Clay bedeutet Lehm, tec bedeutet Technik. Leitmotive sind die Liebe zum Baustoff ebenso wie die Rationalität der Bautechnik. Die Marke steht für die Schönheit und Ausdruck von Lehm, gleichermaßen aber auch für die genaue Kenntnis seiner technischen Eigenschaften.

Der gesamte Auftritt war von hohem Anspruch geprägt. Von Beginn an wurden Informations- und Werbemedien grafisch hochwertig aufbereitet. Schulungen vermittelten Inhalte und forderten die Teilnehmer. Der Service sollte den für Bauprodukte üblichen Standard übertreffen.

Geschichte

Der Unternehmer

Die Geschichte der Firma Claytec begann in den 70er Jahren. Peter Breidenbach stammt aus einer Architektenfamilie mit einem starken Bezug zum traditionellen Bauhandwerk. Seine Eltern arbeiteten vorrangig im Bereich der Denkmalpflege, privat begannen sie 1975 einen Fachwerkhof aus dem Jahr 1661 instand zu setzen.Das Bauen mit natürlichen und somit auch denkmalgerechten Baustoffen war in dieser Zeit noch nicht aktuell. Die Epoche uneingeschränkter Fortschrittsgläubigkeit dauerte an. Das Bauwesen hatte nach 1945 einen tiefgreifenden Industrialisierungsschub erlebt. Im Handwerk verhaftete Bauweisen wurden belächelt. Aus der Perspektive der Fachwerkhaussanierung erschienen die traditionellen Baustoffe jedoch in keiner Weise als rückständig. 1978 begannen auf dem Viersener Tho Rieth Hof die ersten Versuche, Lehm für Ausfachungen und Verputz aufzubereiten. Aus dieser Zeit stammen die ersten Erfahrungen im Lehmbau. Peter Breidenbach war 15 Jahre alt, sein Schulfreund Ulrich Röhlen wenige Jahre älter.

Lehmbau Breidenbach

Nach dem Abitur zog es Peter Breidenbach nicht zum Studium sondern in die Praxis. Zu Beginn der 80er Jahre waren schon viele Menschen willens, Fachwerkhäuser authentisch zu sanieren und für Neubauten alternative Baumethoden zu erproben. Dabei fiel das Augenmerk immer wieder auch auf den Baustoff Lehm. Es fehlte jedoch an jeder logistischen, maschinellen und personellen Infrastruktur. Hier war die Marktlücke.So gründete Peter Breidenbach im Alter von 21 Jahren das Bauunternehmen Lehmbau Breidenbach und übernahm seinen ersten großen Bauauftrag. Die Frage des Handwerksrechts wurde mit Unterstützung von Freunden aus der Denkmalpflege sowie dem kulturellen und universitären Bereich geklärt. 1985 wurde das Unternehmen in die Handwerksrolle der Handwerkskammer Düsseldorf eingetragen, als erste im Lehmbau tätige Firma in Deutschland überhaupt. Lehmbau Breidenbach verfügte von Anfang an über eigens konstruierte Maschinen. Sie mussten neu entwickelt werden. Einen maschinisierten modernen Lehmbau hatte es zuvor nie gegeben. Auch geeignete Mitarbeiter mussten gefunden werden. Dazu gehörte Ulrich Röhlen, der unterdessen in Aachen ein Architekturstudium begonnen hatte. Michael Peschgens, heute Außendienstmitarbeiter in Baden-Württemberg, ist ebenfalls ein Mann der ersten Stunde.

Die Jahre im Bauhandwerk

Da die Bauaufträge in den 80er Jahren noch über das ganze Bundesgebiet verteilt waren bedeutete Lehmbau auswärts zu arbeiten. Die Denkmalsanierungen lagen vor allem in den Mittelgebirgen mit ihrer ausgeprägten Fachwerkkultur. Bei den Neubauten bestimmten Bauherrenpersönlichkeiten mit Pioniergeist den Standort.

Mit der Zeit kristallisierten sich aus der Vielzahl der Möglichkeiten jene Lehmbauverfahren heraus, die sich für die Bauaufgaben der Gegenwart eigneten. Im Fachwerkbau wurden traditionelle Ausfachungsmethoden durch Lehmsteinmauerwerk ergänzt. Leichtlehm wurde im Altbau zur Innendämmung, im Neubau als Außenwandfüllung von Holzskeletten eingesetzt. Es wurde deutlich, dass Lehm im Neubau weniger für den Rohbau als für den Ausbau nachgefragt wurde. Wichtigstes Einsatzgebiet wurde der Lehmputz, dessen wohnklimatische und optische Erfahrbarkeit immer mehr Bauherren für sich einnahm.

Gemischt wurde grundsätzlich auf der Baustelle, was nicht nur praktische, sondern auch ideelle Gründe hatte. Erkauft war dies jedoch mit großem organisatorischem Aufwand: Lehm, Sand und Stroh mussten in richtiger Menge vor Ort sein, dazu ein starker Wasser- und Stromanschluss.

Das Unternehmen war an den Sanierungen bedeutender Fachwerkrathäuser beteiligt. Ein herausragendes Beispiel ist das Haus Römer 2-6 in Limburg, Baujahr 1289. Es galt zum Zeitpunkt der Instandsetzung als ältestes Fachwerkhaus Deutschlands. Unter den Neubauprojekten ist die Ökosoziale Siedlung in Köln-Chorweiler bemerkenswert, ein Ensemble aus 18 großen Holzskelettbauten.

Das Ende des Vor-Ort Mischens

Das Bauvorhaben in Köln-Chorweiler 1989-91 war auch ein Wendepunkt. Selbst auf dieser Großbaustelle war das örtliche Mischen der Lehmbaustoffe nicht wirtschaftlich möglich, sofern man realistische Löhne zugrunde legte. Die Probleme der Kosten sowie Platz- und Zeitmangel führten zu intensiven Überlegungen in Richtung einer Vorfabrikation.

Auch der Anspruch auf Ernsthaftigkeit sprach dafür: Lehm und Zuschläge unterliegen großen qualitativen Schwankungen. Konstante Baustoffeigenschaften können bei stets wechselnden Grundstoffen und unter Baustellenbedingungen nicht gewährleistet werden. Gleiches gilt für eine moderne verbindliche Qualitätssicherung. So reifte die Entscheidung Lehm zum Fertigprodukt zu machen. Dies war auch Voraussetzung für jede Art von Marketing, ohne das Materialien oder Dienstleistungen nicht am Markt positioniert werden können.

Der Produktionsort

Es lag im Wesen Peter Breidenbachs, für die Produktion der Claytec-Baustoffe einen besondern Ort zu wählen. Die Alte Ziegelei aus dem Jahr 1908 bietet ein historisches Ambiente, das den Charme von Werktätigkeit und Bodenhaftung ausstrahlt. Nicht Nostalgie sondern Identität war das Motiv dieser Standortbestimmung. Wo früher Lehm für Ziegel aufbereitet wurde, sollten heute moderne Lehmbaustoffe enstehen. Hier haben die meisten Claytec-Produkte ihre Herkunft, zum Beispiel alle farbigen Lehmputze und Stampflehme. Das unter sozialgeschichtlichen Gesichtspunkten interessante Zieglerhaus wird instand gesetzt. Hier sollen ein Seminarzentrum und ein Showroom entstehen.

Bei aller Liebe zur Alten Ziegelei wurde der für den Lehmbau spezifische Anspruch auf Dezentralität nicht aus den Augen verloren. Transportwege sind zu minimieren. Geeignete Produkte werden heute auch an anderen Orten hergestellt, in modernen Ziegeleien und Mischwerken.

Das Partnernetz

Erste Kunden der Claytec-Produkte waren Handwerksunternehmen, die zu Beginn der 90er Jahre ebenfalls den Lehmbau für sich entdeckt hatten. Statt sie als Konkurrenz zu betrachten begann Claytec sie als Kunden und Partner aufzubauen. 1993 fand die erste Partnerschulung in der Alten Ziegelei statt. Kern der Claytec-Partnerschaft ist ein gebundener Vertrieb, der auf der Kundenseite durch Exklusivität, auf der Produzentenseite durch Bewerbung und Betreuung charakterisiert ist.

Neben sachlichen Gesichtspunkten war es die Freude an der Arbeit mit Menschen, die zu diesem zunächst unzeitgemäß erscheinenden Vertriebsweg motivierte. Im Umgang miteinander ist Fairness, Ehrlichkeit und Verantwortung gefordert. Die Existenz von bundesweit 450 Handwerks- und 350 Handelsunternehmen belegt, dass dieser Ansatz gerade in heutiger Zeit Zustimmung findet.

Die Unternehmensphilosophie

Unser unternehmerisches Handeln wird von dem Material bestimmt, mit dem wir arbeiten. Es ist der älteste Baustoff der Menschheit. Wesen und Ausstrahlung des Materials haben eine eigenartige, besondere Tiefe. Dies spürt jeder, der mit Lehm arbeitet oder sich in Räumen aus Lehm aufhält.

Diese Tiefe ist die wohl wichtigste Dominante unseres Unternehmens. Sie gilt nicht nur für Wissen und Qualität, sondern auch für unseren Umgang mit Dingen und Menschen. Unser Ziel ist, Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und die Achtung des kulturellen Erbes umfassend zu verwirklichen. Gleichermaßen wichtige Anliegen sind das Wohl unserer Mitarbeiter sowie soziale Projekte innerhalb und außerhalb des Unternehmens.

Produkte

  • Lehmputze
  • Stampflehm
  • Lehmbauplatten
  • Grundierungen, Lehmkleber- und -spachtel
  • Lehmputzträger und Bewehrungssgewebe
  • Innendämmplatten
  • Lehmsteine und Lehmmauermörtel
  • Spezialprodukte
  • Rohlehm, Leichtlehm und Schüttungen

Produktübersicht

Kooperationen, Partner- und Mitgliedschaften

Weblinks und neue Medien


Referenzen

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Kirchstraße 7 in Entringen
Zimmermeister Wilhelm Seeger erwarb im baden-württembergischen Ammerbuch-Entringen ein scheinbar annähernd abrissreifes historisches Gebäude, Teil des ehemaligen Pfleghofs des Klosters Bebenhausen. Beim Rückbau aufgedoppelter Wände offenbarte sich ein reicher architektonischer Schatz: Sowohl die originale Fachwerkkonstruktion als auch historische Malereien erwiesen sich als erstaunlich gut konserviert.

Mit der planerischen Unterstützung durch die Architektin Verena Klar schuf der Bauherr in den originalen historischen Proportionen ein Musterbeispiel nachhaltigen Bauens im Bestand. Im Dachgeschoss wurden helles Weißtannenholz und CLAYTEC Lehm-Oberputz mit Stroh kombiniert. Beide Materialien behielten aufgrund minimaler Oberflächenbehandlung ihre natürliche und anheimelnde Ausstrahlung. Die hohe Sorptionsfähigkeit des Lehmputzes kam der Sanierung zugute, da eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht möglich war. Die Sanierung führte zu einem KfW-Effizienzhaus 100 und zur Nutzung entsprechender Förderungen.

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Holistic Living Plusenergiehäuser, Berlin
Mit den Holistic Living Plusenergiehäusern am Berliner Wannsee realisierte das international tätige Planungsbüro GRAFT Gesellschaft von Architekten einen ganzheitlichen Ansatz, der moderne Architektur und innovative Gebäudeausstattung mit höchsten Ansprüchen in Sachen Nachhaltigkeit und Gesundheit verbindet. Natürliche Baumaterialien wie Holz und Lehm schaffen ein gesundes Raumklima, die Verwendung neuester Techniken und die richtungweisende Gestaltung sorgen für höchste Wohnqualität.

Entstanden sind ein Einfamilienhaus und zwei Doppelhäuser. Das gestalterisch und funktional zentrale Element der jeweiligen Wohnbereiche, eine Kombination aus Kaminofen und Treppenaufgang sowie die Flure im Obergeschoss sind mit CLAYTEC Lehmputz gestaltet. Als Finish kam YOSIMA Lehm-Designputz in der Farbvariante Goldocker BRGE 2.2 zum Einsatz. Ausführendes Handwerksunternehmen war der Lehmbau-Fachbetrieb Ökologische Werkstätten Günter Wlosnewski in 14772 Brandenburg an der Havel.

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Raum der Stille, Refrath
Der Meditationsraum „Raum der Stille“ ist Bestandteil des neuen Kulturzentrums der Katholischen Pfarrgemeinde St. Johann Baptist in Bergisch Gladbach-Refrath.

Nach der Vorgabe der katholischen Gemeinde einen Ruhe- und Rückzugsraum innerhalb des Gebäudes zu schaffen, konzipierte Architekt Thomas Duda einen Raum mit besonderen Konstruktionsmerkmalen. Auf halbovalem Grundriss entstand ein Raum mit rund 5 m Höhe. Die Wände des Meditationsraumes sind in Stampflehmtechnik ausgeführt, die Decke mit YOSIMA Lehm-Designputz gestaltet.

Das Handwerksunternehmen Lehmbau Glück aus dem Schwarzwald führte die anspruchsvollen Lehmbau-Arbeiten durch. Der halbovale Grundriss in Verbindung mit stark variierenden Wandstärken und konisch geschnittenen Fensteröffnungen stellten höchste Anforderungen an Statik und Konstruktion. Die entsprechende Fachplanung führte das Berliner Planungsbüro Ziegert | Roswag | Seiler Architekten Ingenieure durch. Erstmals kam ein von Firma Glück speziell für diesen Auftrag entwickeltes wiederverwendbares Schalungssystem zum Einsatz. Insgesamt wurden hier 68 Tonnen Claytec-Stampflehm verbaut.

Der fertige Raum beeindruckt durch seine Atmosphäre. Tageslicht in zwei Varianten lässt die Stampflehmwände leuchten: durch farbig verglaste Fensteröffnungen und durch ein kreisförmiges Oberlicht, das den Blick auf die Spitze des unmittelbar benachbarten Kirchturms freigibt.

Kontakt

CLAYTEC e. K.
Nettetaler Straße 113
D - 41751 Viersen-Boisheim
Tel.: 0 21 53 / 9 18-0
E-Mail: service@claytec.com
www: claytec.de

Abgerufen: 07.07.17