Kork

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Kork
Wärmeleitfähigkeit λ [W/(m·K)]: 0,045 – 0,050 Kork
Dampfdiffusionswiderstand μ : 5 - 10
Brandverhalten, Baustoffklasse : n. DIN 4102: B2
n. DIN EN 13501: E
Druckfestigkeit: gering


Kurzbeschreibung

Die Korkeiche aus dem Mittelmeerraum liefert mit seiner Rinde den Rohstoff für den Korkdämmstoff. Kork (Kürzel n. DIN: ECB) wird als Schüttdämmstoff eingesetzt wie auch als Plattendämmstoff. Gebrauchte Platten können zu Korkschrot weiter verarbeitet werden.

Produktionsprozess

Zur Schonung der Bäume werden diese frühestens nach 30 Jahren und anschließend alle 7 – 9 Jahre entrindet. Je nach Verarbeitung unterscheidet man vier verschiedene Dämmstoffe.

  • Korkschrot: Korkrinde wird ohne weitere Zusätze mechanisch zerkleinert (geschrotet).
  • Recycling-Kork: Flaschenkorken werden zu Korkschrot und -platten verarbeitet.
  • Expandiertes Korkgranulat: Durch Wasserdampf wird Korkschrot expandiert. Danach kann das Granulat mit Heißbitumen verklebt und zu Platten geschnitten werden.
  • Backkork: Während der Expansion unter Wasserdampf bei 250° - 350° C verklebt Korkgranulat durch das korkeigene Harz Suberin zu Blöcken und kann anschließend zu Platten geschnitten werden.

Hinweise zur Verarbeitung

Die Gesundheitsverträglichkeit ist nur bei unbehandeltem Rohmaterial gewährleistet. In Innenräumen ist der Eigengeruch des Korks zu berücksichtigen, der jedoch zu keiner dauerhaften Beeinträchtigung führt. Die Platten lassen sich problemlos mit einem handelsüblichen Fuchsschwanz mechanisch bearbeiten. Bei elektrischem Schneiden der Platten können stärkere Staubentwicklungen entstehen. In diesem Fall wird vorsorglich zu Atemschutzmasken bzw. Absaugeinrichtungen geraten.

Einsatzbereiche

Außenwand- und Dachdämmung, leichte Trennwände, Wärme- und Trittschalldämmung bei schwimmenden Estrichen, Hohlraumdämmung. Korkzellen blähen sich unter Hitzeeinwirkung auf. Reiner Korkdämmstoff sollte deshalb langzeitig keinen Temperaturen über 120° C ausgesetzt werden.

Baubiologische Stellungnahme

Kork ist nur sehr begrenzt verfügbar. Ein großflächiger Einsatz ist deshalb ökologisch bedenklich. Daher sollten diese Dämmmaterialien nur gezielt eingesetzt werden und im Regelfall heimische natürliche Dämmstoffe den Vorzug erhalten. Im Brandfall entstehen ähnliche Produkte wie bei Verbrennung von Holz - CO2, CO, Wasser. Darüber hinaus können Bindemittel sowie Alkohole, Aldehyde und Essigsäure ausdampfen.


Quelle

Herbert Danner, Baubiologe (IBN), Bauzentrum München, Ökologische Wärmedämmstoffe im Vergleich 2.0, Juni 2010, S. 53

Siehe auch