EU - Darlehen (EIB)

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Auszug aus: Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB)

Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB)

Förderart: Darlehen
Förderbereich: Infrastruktur; Regionalförderung; Unternehmensfinanzierung
Fördergebiet: Bund
Förderberechtigte: Unternehmen; Kommune; Öffentliche Einrichtung
Ansprechpartner: Europäische Investitionsbank (EIB)

Übersicht

Ziel und Gegenstand

Aufgabe der EIB ist es, die Ziele der Europäischen Union zu fördern, indem sie im Einklang mit allgemein anerkannten Bankenpraktiken langfristige Finanzierungen für spezifische Investitionsvorhaben bereitstellt. Sie fördert die Schaffung eines durch größere Homogenität geprägten Europas, insbesondere im Hinblick auf wirtschaftliche Integration und stärkeren wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt.

Die EIB gewährt Darlehen in erster Linie aus den Erlösen ihrer Anleihen, die zusammen mit ihren Eigenmitteln (eingezahltes Kapital und Rücklagen) die ihr zur Verfügung stehenden Mittel zur Vergabe bilden. Außerhalb der Europäischen Union finanziert die EIB Vorhaben hauptsächlich aus ihren eigenen Mitteln sowie darüber hinaus – im Rahmen von Finanzierungsmandaten – auch aus Haushaltsmitteln der Union oder der Mitgliedstaaten.

Die EIB bietet zur Unterstützung von Vorhaben verschiedene Finanzierungsprodukte an, deren Einsatz von der Förderungswürdigkeit und der Art der Projekte abhängt:

  • Globaldarlehen: Darlehen für kleine und mittlere Unternehmen oder Projekte mit einem Finanzbedarf bis 25 Mio. EUR, die über zwischengeschaltete Finanzinstitute bereitgestellt werden,
  • Einzeldarlehen: Direkte Darlehen für Projekte mit einem Umfang von mehr als 25 Mio. EUR,
  • Risikokapital: Stärkung der Kapitalbasis von KMU aus dem Hochtechnologiesektor sowie von KMU mit hohem Wachstumspotenzial durch Finanzierungen zugunsten von Risikokapitalfonds, Bereitstellung von Sicherheiten für solche Fonds sowie bedingte und nachrangige Darlehen. Die Risikokapitaloperationen werden in enger Zusammenarbeit mit den Banken und Finanzinstituten der Mitgliedstaaten durchgeführt. Die Zuständigkeit für sämtliche von der EIB gehaltenen Risikokapitalbeteiligungen wurde auf den Europäischen Investitionsfonds (EIF) übertragen.

Darüber hinaus verfügt die EIB über eine Palette von spezialisierten Finanzierungsinstrumenten:

  • Fazilität für Strukturierte Finanzierungen: Im Rahmen dieser Fazilität werden Finanzierungsmittel für Projekte mit hohem Risikoprofil bereitgestellt. Überdies ermöglicht sie Eigenkapitalfinanzierungen und Garantieoperationen zugunsten von großen Infrastrukturvorhaben.
  • Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis: Diese Fazilität wurde in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission entwickelt, um der Bank risikoreichere Finanzierungen für innovative Projekte in den Bereichen Technologieplattformen sowie Forschung und Entwicklung auf einer breiteren Grundlage zu ermöglichen.
  • Fonds für den Handel mit Emissionsgutschriften: Diese Fonds wurden in Zusammenarbeit mit Institutionen wie der EBWE und der Weltbank eingerichtet, um den Emissionshandelsmarkt in Schwellenländern zu entwickeln und die Beteiligung des privaten Sektors zu fördern.
  • Europäische Fazilität für umweltfreundlichen Verkehr: Es werden Investitionsvorhaben unterstützt, deren Ziel die Forschung, Entwicklung und Innovation auf den Gebieten Emissionsminderung und Energieeffizienz im europäischen Verkehrssektor ist. Förderfähig sind Unternehmen beliebiger Größe und Eigentumsstruktur aus den Sektoren Automobilhersteller/Zulieferer, Eisenbahn, Flugzeugindustrie und Schifffahrtsbranche.

Bei ihrer Finanzierungstätigkeit in der EU verfolgt die Bank sechs vorrangige Ziele, die in ihrem Geschäftsplan, dem Operativen Gesamtplan (OGP), festgelegt sind:

  • wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt und Konvergenz in der erweiterten Union,
  • Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU),
  • Schutz und Verbesserung der Umwelt sowie Förderung einer nachhaltigen Kommunalentwicklung,
  • Förderung einer wissensbasierten Wirtschaft: Umsetzung der Innovation-2010-Initiative (i2i),
  • Ausbau der Transeuropäischen Verkehrs- und Energienetze (TEN) und
  • Förderung einer nachhaltigen, sicheren und wettbewerbsfähigen Energieversorgung.

Außerhalb der EU vergibt die EIB Darlehen im Rahmen der Entwicklungs- und Kooperationspolitik der EU. Die Finanzierungen im Rahmen dieser Mandate betreffen in erster Linie die folgenden Bereiche:

  • Entwicklung des privaten Sektors,
  • Ausbau der Infrastruktur,
  • Sicherheit der Energieversorgung,
  • Ökologische Nachhaltigkeit.

Antragsberechtigte

Projektträger des öffentlichen und des privaten Sektors einschließlich Banken.

Art und Höhe der Förderung

Einzeldarlehen für Investitionsprogramme oder für Projekte, deren Kosten 25 Mio. EUR überschreiten.

Globaldarlehen, das sind Kreditlinien an Finanzinstitute. Diese leiten die Mittel an ihre Kunden zur Finanzierung von Programmen oder Vorhaben weiter, die den Kriterien der Bank entsprechen und deren Kosten unter 25 Mio. EUR liegen. Die Entscheidung über die Vergabe eines Darlehens im Rahmen dieser Fazilitäten obliegt der Clearingbank oder dem Institut, das Zugang zu EIB-Mitteln hat. Projektträger, die an Globaldarlehensfinanzierungen interessiert sind, sollten sich an die unmittelbar beteiligten Banken und zwischengeschalteten Institute wenden.

EIB-Darlehen decken maximal 50% der Investitionskosten (durchschnittlich 30%). Die Darlehenslaufzeit variiert je nach Art des Projekts zwischen 5 und mehr als 20 Jahren.

Antragsverfahren

Anträge auf Einzeldarlehen sind direkt an die EIB zu richten, und zwar entweder an die Hauptverwaltung in Luxemburg oder an eines ihrer Außenbüros.

Globaldarlehen werden in Deutschland über folgende Institute abgewickelt:

  • Bayerische Landesbank, München
  • Bremer Landesbank, Oldenburg
  • Commerzbank AG, Frankfurt am Main
  • Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main
  • DKB Deutsche Kreditbank AG, Berlin
  • DZ Bank AG, München
  • Eurohypo AG, Eschborn
  • HELABA, Frankfurt am Main
  • Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
  • Landesbank Saar, Saarbrücken


Weiterführende Informationen:

Europäische Investitionsbank (EIB)
100, bd. Konrad Adenauer
L-2959 Luxemburg
Tel. (0 03 52) 43 79-1
Fax (0 03 52) 43 77 04
E-Mail: info(at)eib.org
Internet: http://www.eib.org
Information Desk der EIB
Tel. (0 03 52) 43 79-22 000
Fax (0 03 52) 43 79-62 000
E-Mail: info(at)eib.org
Außenbüro der EIB in Deutschland
Lennéstraße 11
10785 Berlin
Tel. (0 30) 59 00 47 90
Fax (0 30) 59 00 47 99
E-Mail: berlinoffice(at)eib.org
Europäischer Investitionsfonds (EIF)
43, avenue J.F. Kennedy
L-2968 Luxemburg-Kirchberg
Tel. (0 03 52) 42 66 88-1
Fax (0 03 52) 42 66 88-2 00
E-Mail: info(at)eif.org
Internet: http://www.eif.org

Quelle

Jahresbericht 2008 der Europäischen Investitionsbank; Informationen der EIB, Stand Oktober 2009.

Wichtige Hinweise

Am 21. Oktober 2009 hat der EIB-Vorstand weitere 600 Mio. EUR für europäische Pkw-Hersteller bewilligt. Davon gehen 400 Mio. EUR an SAAB, 200 Mio. EUR an Renault. Insgesamt hat die EIB von Dezember 2008 bis Oktober 2009 7,56 Mrd. EUR für die europäische Autoindustrie bereitgestellt, davon wurden 4,52 Mrd. EUR aus der Europäischen Fazilität für umweltfreundlichen Verkehr (ECTF) der EIB gewährt. Diese Fazilität ist Teil des umfassenden Beitrags der EIB zum Konjunkturpaket der EU und zielt auf eine wesentliche Senkung der CO2-Emissionen von Fahrzeugen ab. Zu diesem Zweck werden Vorhaben in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovation sowie zur Herstellung umweltfreundlicherer und kraftstoffeffizienterer Pkw und anderer Verkehrsmittel unterstützt.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) beabsichtigt, ihre gesamte Darlehensvergabe in der Europäischen Union und den Bewerberländern im Jahr 2009 als Reaktion auf die starke Nachfrage nach ihren Finanzierungsmitteln in der derzeitigen Wirtschafts- und Finanzkrise auf bis zu 70 Mrd. EUR zu steigern. Die von Oktober 2008 bis Ende Mai 2009 unterzeichneten Darlehen in der Europäischen Union beliefen sich auf insgesamt 46,9 Mrd. EUR; dies ist ein Anstieg um 63% gegenüber dem Zeitraum von Oktober 2007 bis Ende Mai 2008. Die Auszahlungen in diesem Zeitraum erreichten 35,8 Mrd. EUR, was einer Zunahme um 37% gegenüber dem Vergleichszeitraum entspricht.


Quelle

Stand
07.12.2010


Siehe auch