Perlite

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Perlite
Wärmeleitfähigkeit λ [W/(m·K)]: 0,045 – 0,070 Perlite
Dampfdiffusionswiderstand μ : 2 - 4
Baustoffklasse (Brandschutz): n. DIN 4102: A1
Druckfestigkeit als Schüttung: gering
Druckfestigkeit als Platte: mittel


Kurzbeschreibung

Der Rohstoff ist vulkanisches Gestein und damit nahezu unbegrenzt vorhanden. Perlite (Kürzel n. DIN: EPB) gehören zur Gruppe der mineralischen Korndämmstoffe und werden als Schüttgut oder in Verbindung mit Bindemitteln auch als Platten angeboten. Perlite sind unverrottbar und beständig gegen Ungeziefer. Durch Zugabe von Kunstharzen oder einer Bitumenemulsion kann der Dämmstoff hydrophobiert werden und ist damit wasserabweisend. Der Dämmstoff ist nicht brennbar, mit Ausnahme bei Zusatz von Kunstharzen als Hydrophobierung. Kurzzeitig kann der Dämmstoff Temperaturen von 900 – 1.000° C standhalten.

Produktionsprozess

Die Ausgangsstoffe für gemahlenes Rohperlit bilden Silizium- und Aluminiumoxid. Es expandiert durch kurzfristige Erhitzung bei ca. 1.000° C auf das 10 – 20-fache seines ursprünglichen Volumens und verdampft dadurch schlagartig die geringe Eigenfeuchte von 3 – 6 %. Das Produkt kann anschließend imprägniert oder bituminiert werden.

Hinweise zur Verarbeitung

Die Schüttung wird in Hohlräume eingebracht. dabei ist größter Wert auf dauerhafte Dichtigkeit der Hohlräume zu legen, da die Perlite aufgrund der geringen Korndurchmesser vor Durchrieselung geschützt werden müssen. Eine Verarbeitung durch Fachfirmen erscheint insbesondere bei der Kerndämmung erforderlich. Bei der Verarbeitung als Schüttung sollten vorsorglich Atemschutzmasken oder Absauggeräte gegen die Staubentwicklung eingesetzt werden.

Einsatzbereiche

Einbringen der Schüttung in horizontale Hohlräume und Dächer, in Kerndämmung von 2-schaligem Mauerwerk, als Estrichausgleichsschüttung oder Leichtzuschlag für Mauerziegel, Betone und Mörtel.
Die Dämmplatten für eignen sich als Dämmung von Flachdächern und Deckenkonstruktionen.

Baubiologische Stellungnahme

Eine Wiederverwendung als Schüttung oder Zuschlagstoff ist möglich. Durch die hohen Temperaturen bei der Herstellung, ist der Produktionsprozess mit hohem Energieaufwand verbunden. Alle mineralischen Rohstoffe können eine gewisse radioaktive Belastung aufweisen. Diese ist abhängig vom Herkunftsort. In der Regel ist diese bei den o. g. Dämmstoffen jedoch so gering, dass keine Gesundheitsgefährdung damit verbunden ist.


Quelle

Herbert Danner, Baubiologe (IBN), Bauzentrum München, Ökologische Wärmedämmstoffe im Vergleich 2.0, Juni 2010, S. 62

Siehe auch